1. Mai auf Zeche Carl

Maifeier auf Zeche Carl

Fast alle politischen Parteien haben in Anbetracht der anstehenden NRW-Wahl die Gelegenheit genutzt, mit Informationsständen auf der diesjährigen Maifeier an der Wilhelm-Nieswandt-Allee Präsenz zu zeigen. Dazwischen die
Vereine und Verbände der Migranten, die Freundschafts- und Solidaritätskomitees, die Bündnisse, Foren und Zentren. Das bunte Programm auf der Hauptbühne bietet Ruhrpottrock und Ruhrpottkultur, aber auch kubanische und karibische Klänge. Die Gerüche und Düfte der internationalen kulinarischen Angebote machen hungrig, die Auswahl fällt nicht nur mir sichtlich schwer. Für die Kids ist die Kletterwand eine Hauptattraktion, hier heißt es anstellen und sich in Geduld üben.

Die rote Nelke sieht man nur noch vereinzelt, obwohl viele Besucher ihre Herkunft aus der Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung nicht verbergen wollen. Auffallend viele Migranten sind gekommen, aber auch Essener Bürger und Auswärtige, die das traditionsreiche Kulturfest auf Zeche Carl der ritualisierten Maifeier der Gewerkschaften vorziehen oder als zusätzliches Angebot nutzen. Seit dem Gründungskongress der Zweiten Internationalen im Jahr 1889 gilt der 1. Mai als Protest- und Gedenktag der Arbeiterbewegung. An Frieden, Völkerverständigung und internationale Solidarität haben die Nationalsozialisten bei Einführung des 1. Mai als gesetzlichen Feiertag sicher nicht gedacht.

Geschrieben am 1. Mai 2012, vor 12 Jahren

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