La Palma

Ereignisreiche Tage auf der grünen Insel der Kanaren

Blick vom Mirador de la Conceptión

„La Bonita“, die Schöne wird die nordwestlichste der Kanareninseln genannt und „Isla Verde“, die Grüne. Für einen einwöchigen Erholungsurlaub nach einem nicht enden wollenden Winter ein Reiseziel, das Erwartungen und Hoffnungen auf üppige Vegetation und vielfältige Landschaftsformen weckt. Gleich am ersten Tag erklimmen wir die Straßen und Gassen der Inselhauptstadt Santa Cruz, um am Mirador de la Conceptión den Blick über die Stadt und den Hafen schweifen zu lassen. Die weitere Wanderung orientiert sich an den wasserführenden Betonrinnen, da der Wanderführer den Weg nur unzureichend beschreibt. Am späten Nachmittag sind wir wieder in Santa Cruz, die Füße schmerzen und eine Erfrischung ist unumgänglich.

Holzbalkone an der Avenida Maritima

Der zweite Tag gehört der Inselhauptstadt. Entlang der belebten Küstenstraße, der Avenida Maritima mit den reich verzierten, meist über zwei Stockwerke reichenden Holzbalkonen geht es weiter bis zum Castillo de Santa Catalina, einem Kastell, das heute denkmalgeschützt der Abwehr von Seeräubern diente. An der rückwärtigen Plaza de la Alameda beherbergt die Nachbildung der Santa Maria das Schifffahrtsmuseum (Museo Naval). Wer seine maritimen Kenntnisse nicht erweitern möchte, kann im Schatten der Lorbeerbäume den orientalisch anmutenden Kiosk oder die Skulptur des Inselzwerges (Al Enano de la Virgen) betrachten. Als Alternative bietet sich auch noch ein Besuch des Inselmuseums (Museo Insular) im Kloster San Francisco an.
Der historische Mittelpunkt der Stadt ist die Plaza de España, ein mit hohen Palmen umstandenes Gebäudeensemble an der Iglesia El Salvador. Die anliegende Calle O’Daly, die gemütliche Geschäftsstraße mit ihren historischen Läden und einladenden Cafés führt uns wieder zurück zur Plaza de la Constitutión, wo der Bus zu unserem Hotel in Cancajos schon wartet.

Wolken über der Caldera

Der nächste Tag soll uns in den nördlichen Teil der Insel führen. Mit dem Mietwagen lassen sich die Distanzen und vor allem die Steigungen spielend bewältigen. Durch den Tunnel geht es vorbei am Besucherzentrum des Parque National de la Caldera de Taburiente zunächst nach El Paso und dann weiter nach Los Llanos de Aridane, der heimlichen Inselhauptstadt und dem Zentrum des Bananenanbaus der Insel. Ein von indischen Lorbeerbäumen beschatteter Platz lädt zu einer kleinen Rast ein und in der kleinen Markthalle decken wir unseren Tagesbedarf an Obst und Getränken. Nicht mehr weit ist es bis zum Hafen von Tazacorte, wo die farbigen Hausfassaden in der Mittagssonne leuchten und die Strandurlauber mit ihren Badelaken und Sonnenschirmen auf dem schwarzen Sand die leichte Brise des Atlantiks genießen. Einen grandiosen Blick auf Tazacorte, Los Llanos und das gesamte südlich gelegene Aridane-Tal genießt man vom 600 m hoch gelegenen Mirador del Time aus, den wir nach kurzer Fahrt auf dem Weg nach Tijarafe erreichen. Wir folgen der Beschilderung nach Hoya Grande und biegen rechts auf die LP-4, die uns auf über zweitausend Meter an den Rand der Caldera führt. Weißgraue Wolkenmassen füllen heute den Talkessel und versperren den Blick auf die üppige Kiefernvegetation. Die Ausblicke auf den Roque de los Muchachos und die astronomischen Forschungsstationen sind atemberaubend, leider ist auf der schmalen Straße das Anhalten nur an ausgewählten Aussichtspunkten gefahrlos möglich.

Salinen und Leuchttürme von Fuencaliente

Für den Besuch der Vulkane San Antonio und Teneguia ist der vierte Tag reserviert. Die Anfahrt über die LP-2 ist problemlos und Fuencaliente ist schnell erreicht. Los Canarios, wie Fuencaliente auch genannt wird, ist wegen der fruchtbaren Lava- und Ascheböden das Zentrum des Weinanbaus auf La Palma. Der Zugang zu den Vulkanen ist für Autotouristen nur über das Besucherzentrum möglich, der Kraterrand des Vulkans San Antonio ist größtenteils begehbar und gesichert, ein Spaziergang von einer guten halben Stunde. Der Blick über die Vulkanregion ist grandios und erstreckt sich bis zu den Nachbarinseln Gomera und Hierro. Der Vulkan Teneguia kann von Las Indias aus über eine Aschepiste erreicht werden. Der letzte Ausbruch des Teneguia war im Jahre 1971, noch heute sind heiße Schwefeldämpfe wahrnehmbar. Sehenswert sind die Salinen an der Südspitze der Insel, in denen auf traditionelle Weise durch Verdunsten Meersalz gewonnen wird. Ein Besucherzentrum mit Restauration ist im Bau, der alte Leuchtturm wurde 1984 durch einen neuen, mit Solarenergie betriebenen ersetzt. Beide Leuchttürme bilden gemeinsam mit dem Betriebsgebäude und den im Sonnenlicht gleißenden Salinen eine unübersehbare Landmarke.

Charco Azul

Heute geht es über Santa Cruz in nördlicher Richtung nach San Andrés. Die kopfsteingepflasterten Straßen bilden gemeinsam mit den palmenbestandenen Plätzen und den schmucken Häusern eine ländliche Idylle, wie sie auf der Insel nirgends sonst zu finden ist. San Andrés liegt umgeben von Bananenplantagen unmittelbar am Meer. Ein Spaziergang über die ausgebaute Promenade führt in nördlicher Richtung bis zu dem Meeresschwimmbecken (Charco Azul), eine der wenigen Möglichkeiten auf La Palma gefahrlos im Meer baden zu können. Auf dem Rückweg lohnen die Wanderwege durch die Lorbeerwälder von Los Tilos einen kurzen Abstecher.

La Palma ist vorzugsweise eine Insel für Wandertouristen. Bequemes Schuhwerk und eine gute Kondition sind für mehrstündige Wandertouren unverzichtbare Voraussetzung. Auf Wandertouren erschließen sich dem Besucher die einzigartigen Landschaften und die vielfältigen Vegetationsformen intensiver und nachhaltiger.
Aber auch mit dem Mietwagen lassen sich die Schönheiten der „Isla Bonita“ erkunden und erfahren.

 

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La Palma

Geschrieben am 23. April 2013, vor 11 Jahren

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