Zeche Zollern

Eine der eindrucksvollsten Schachtanlagen im Ruhrgebiet ist die Zeche Zollern im Dortmunder Stadtteil Bövinghausen. Die schlossähnliche Anlage im neugotischen Stil gilt heute als ein Gesamtkunstwerk, in das sich die einzelnen Gebäude und Förderanlagen harmonisch einfügen.
Außerdem diente die Zeche mit ihrem schmucken Verwaltungsgebäude und der beeindruckenden Lohnhalle dem Repräsentationsbedürfnis der Bergwerksgesellschaft.

Das Verwaltungsgebäude im neugotischen Stil

Sämtliche Anlagen zur Stromerzeugung, Druckluftherstellung und Förderung wurden auf den Schachtanlagen in zentralen Maschinenhallen zusammengefasst. Zwischen dem östlichen und westlichen Langhaus liegt das zentrale Gebäude der Maschinenhalle. Die Stahlfachwerk-Konstruktion galt um die Jahrhundertwende als ungewöhnlich und innovativ. Noch aufsehenerregender war jedoch das filigrane Jugenstilportal mit seinen Glasfenstern und Glasmosaiken.

Die Maschinenhalle mit dem Jugendstilportal vor der Renovierung

Die technischen Abläufe wurden von einer riesigen, marmorgetäfelten Schaltwand aus gesteuert. Die Fülle der elektrischen Anzeigeinstrumente ist beeindruckend und verweist auf den Wandel in der Energieversorgung: weg vom Dampfantrieb hin zum elektrischen Strom. Damit war der Weg frei für den Einsatz elektrischer Fördermaschinen.

Im Jahre 1955 wurde nach Inbetriebnahme der neuen Schachtanlage Germania die Kohleförderung auf Zollern eingestellt. Nachdem auch aufgrund der Kohlenkrise Mitte der sechziger Jahre die Seilfahrt ganz eingestellt und das Fördergerüst über Schacht II demontiert wurde, schien ein Abriss der Anlage unvermeidlich. Erst durch das Engagement kunst- und geschichtsorientierter Einzelpersonen wurden Teile der Zeche unter Denkmalschutz gestellt. Schließlich wurde Zollern nach erfolgter Restaurierung 1999 zur Zentrale des LWL-Industriemuseums.

Mehr Informationen zur Zeche Zollern in Dortmund finden Sie auf der Seite

Industriekultur im Ruhrgebiet

 

Geschrieben am 24. Mai 2018, vor 6 Jahren

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