Zeche Zollverein

Zeche Zollverein Schacht XII
Zeche Zollverein Schacht XII

Die Zeche Zollverein im Essener Stadtteil Katernberg wurde im Jahre 2001 von der UNESCO zum Weltkulturerbe deklariert, sie gehört zu den bedeutensten Industriedenkmälern Europas und hat sich seit der Präsentation des Ruhrgebietes als Europäische Kulturhauptstadt im Rahmen des Projektes RUHR.2010 zu einem Besuchsmagneten entwickelt. Über zwei Millionen Besucher haben im Kulturhauptstadtjahr die vielfältigen Einrichtungen und Veranstaltungen des Weltkulturerbes besucht.

Industriegeschichtlicher Rückblick

Die Geschichte von Zollverein begann Mitte des 19. Jahrhunderts mit den Abteufarbeiten für die Schachtanlagen 1 und 2. Über den Schächten wurden zwei äußerlich gleiche Malakow-Türme mit einem gemeinsamen Maschinenhaus als Förderanlage errichtet. 1928 wurde mit dem Neubau einer zentralen Förderanlage begonnen, der zur Schließung aller bisherigen Anlagen führte. Der Konstruktion der neuen Schachtanlage 12 erfolgte unter Berücksichtigung stilistischer Vorgaben des Bauhauses. Das wegweisende Doppelbockfördergerüst wurde 1930 errichtet. Die Gestaltung der Schachtanlage durch die Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer gilt als technisch-architektonische Meisterleistung und als beispielhaft für den funktionalen Industriebau. Nach der Fertigstellung der Zentralkokerei im Jahre 1961 werden dort täglich 10.000 Tonnen Kohle zu Koks verarbeitet.

Nachdem die Ruhrkohle auf dem Weltmarkt nicht mehr konkurrenzfähig war, wurden 1986 alle Förderanlagen auf Zollverein stillgelegt. Das Land NRW kaufte der damaligen Ruhrkohle AG das Gelände ab und stellte die Gebäude unter Denkmalschutz. Mehr als 10 Jahre dauerten die Umbau- und Sanierungsarbeiten.Die Kokerei wurde noch bis 1993 weiter betrieben.

Die Anlagen des Kesselhauses wurden bereits im Jahre 1977 stillgelegt und dem Verfall preisgegeben. Erst durch die Internationale Bauausstellung Emscherpark (IBA) wurde das Kesselhaus als geeigneter Standort für das „Design Zentrum Nordrhein Westfalen“ ins Gespräch gebracht. Seit Mitte der 90er Jahre beherbergt das Kesselhaus das red dot design museum.

Rolltreppe zum Ruhrmuseum
Rolltreppe zum Ruhrmuseum

Mit der Eröffnung des Ruhr Museums 2009 im Gebäude der ehemaligen Kohlenwäsche, in dem sich auch das neue Besucherzentrum befindet, kam die Umstrukturierung des Zollverein-Geländes zu einem vorläufigen Abschluss.

Zentrum für Kreativität und Kultur

Auf Zollverein bündeln sich inzwischen zahlreiche kulturelle und künstlerische Aktivitäten. Neben dem Design Zentrum befinden sich sich das Choreographische Zentrum NRW (PACT), die ARKA-Kulturwerkstatt sowie ein Erfahrungsfeld der Sinne (Phänomenia) auf dem weiträumigen Gelände. Daneben gibt es wechselnde Kunstausstellungen und Workshops, Installationen, Konzerte und keramische Werkstätten. Daneben ist Zollverein jährlicher Veranstaltungsort für die Nacht der Industriekultur, ein Event von überregionaler Bedeutung für das gesamte Ruhrgebiet.

Homepage der Zeche Zollverein

Geschrieben am 18. September 2011, vor 13 Jahren

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