Bretagne

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Bretagne

Meine Lieblingsorte in der Bretagne:

Perros-Guirec
Bucht von Audierne
Locquirec
Die Abers
Baie de Goulven
Brignogan-Plages
Le Conquet

Kalvarienberge
Megalithen, Menhire und Dolmen

Sentier des Douaniers

Die Wanderung von Perros-Guirec entlang des ausgeschilderten „Sentier des Douaniers“ (Zöllnerpfad) nach Ploumanach gehört zu den Höhepunkten eines Bretagneurlaubs. Besonders beeindruckend ist das Naturschutzgebiet Parc municipal mit seinen zerklüfteten Felsformationen, grandiosen Granitfiguren und den atemberaubenden Ausblicken auf das ständig wechselnde Spiel der Gezeiten. In Ploumanach lädt die kleine Bucht von St-Guirec zum Verweilen ein, vielleicht um der Statue des hl. Guirec in der winzigen Betkapelle einen Besuch abzustatten oder im Restaurant des Hotels Saint Guirec et de la Plage eine Meesesfrüchteplatte mit Blick auf das idyllische Schlösschen Costaérès zu genießen.

Bucht von Audierne

Die Bucht von Audierne im Département Finistère erstreckt sich von der Pointe du Raz im Norden bis zum Pointe de Penmarc’h im Süden. Diese abwechslungsreiche Küstenlinie weist sowohl schroffe Felsformationen als auch niedere Küstenstreifen mit nachgelagerten Dünen und kleinen Seen auf. In Tréguennec sind die von der deutschen Wehrmacht während der Besatzungszeit in den Dünenstreifen errichteten Betonbunker wegen der starken Erosion bis an die Wasserlinie vorgerückt. Hinter den Dünen erstreckt sich eine einzigartige Teich- und Sumpflandschaft mit naturbelassenen Schilfgebieten, in denen seltene Vogelarten beobachtet werden können. Die Route du vent solaire führt als Ferienstraße durch diese Küstenregion. Die schönsten Strände befinden sich in Tréguennec, am Pointe de la Torche und in Saint Guénolé.
Das Hinterland ist grün und hügelig. Als Ausgangspunkt zur Erkundung des Haut Pays Bigouden eignet sich besonders der Ort Plonéour Lanvern, eine hübsche Ortschaft mit der landesweiten Auszeichnung „station verte“.

Plage des sables blancs in Locquirec
Plage des sables blancs in Locquirec

Für eine erholsame Woche in der Bretagne bietet die kleine Gemeinde Locquirec im Départment Finistère die besten Voraussetzungen. Neun Strände sind in erreichbarer Nähe, davon drei in unmittelbarer Nähe des Freizeithafens und des kleinen Zentrums mit Touristeninformation, Restaurants und Poststelle. Einstiege in den Küstenwanderweg GR 34 von Morlaix nach Roscoff finden sich gleich an mehreren Stellen, der Rundgang um die Halbinsel vom Campingplatz „de Touler Goue“ bis zum „Plage du moulin de la rive“ führt größtenteils über Spazier- und Wanderwege mit atemberaubenden Ausblicken über die Bucht von Locquirec bis hin zur Côte de Granit Rose. Der Grenzfluss Douron südöstlich der Halbinsel von Loquirec bildet die natürliche Grenze zwischen dem Finistére und der Côtes-d’Armor.

Von Locquirec aus sind sowohl Morlaix als auch Lannion gut mit dem Auto zu erreichen. Morlaix ist sehenswert wegen des 1861 errichteten Eisenbahnviaduktes, der die gesamte Altstadt überragt. Nach Lannion fähren viele Touristen wegen der vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten auf dem Donnerstagsmarkt, der auf dem großen Platz am Léguer stattfindet. Ein weiteres lohnenswertes Ziel ist die Landzunge Pointe de Primel in der Nähe von Plougasnou. Auf der Landzunge befindet sich gegenüber dem Campingplatz ein Parkplatz, der sich als Ausgangspunkt einer kleinen Wanderung anbietet. Am schönsten ist der Rundgang bei untergehender Sonne, wenn sich die Landschaft in ein rötlich glühendes Felsenmeer verwandelt. Auch bei schlechtem Wetter bieten die tosende See und die meterhohen Wellen unvergessliche Eindrücke.

Pointe de Primel
Pointe de Primel

Für ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen im nördlichen Finistère empfehle ich die Baie de Goulven mit den benachbarten Dünen von Keremma, eine einzigartige von Wind und Gezeiten geformte Landschaft. Unendliche weißsandige Strände erstrecken sich bis zum Horizont, entlang der vorgegebenen Wanderrouten lassen sich in dem geschützten Ökosystem hunderte von Pflanzenarten bestimmen. Die vorgelagerten felsigen Inseln, die Buchten, das Dünengebiet und das Schilf der nachgelagerten Teiche und Seen bieten den den Vögeln sichere Brutplätze und Schutz vor natürlichen Feinden. Daher ist es nicht verwunderlich, das jedes Jahr tausende von Vögeln in diesem 180 Hektar großen Vogelschutzgebiet Station machen.

Die Dünen von Keremma
Die Dünen von Keremma

Auf jeden Fall lohnt von hier aus ein Abstecher nach Brignogan-Plages, ein Badeort mit überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden im Jahr. Sehenswert sind nicht nur die malerischen Felsformationen und weißen Sandstrände, sondern auch der acht Meter hohe Menhir mit dem stilisierten Kreuz.

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Massive Felsformationen in Brignogan-Plage

Im Westen des Finistère bestimmen die Abers das Landschaftsbild. Die Abers sind mit Meerwasser gefüllte Täler, die sich mehrere Kilometer weit ins Land ziehen und dem Wechsel der Gezeiten unterliegen. Mit 12 Kilometern ist der Aber Wrac’h der größte der drei Abers in dieser Region, allein im Mündungsgebiet ist er zwei Kilometer breit. Der kleine Hafen im Mündungsgebiet hatte früher seefahrerische Bedeutung, heute ist er bis auf das Tauchsport- und Segelzentrum wenig spektakulär.

Der weiße Strand von Plougouri
Der weiße Strand von Plougouri

Weiter westlich von Aber Wrac’h befindet sich das Dünengebiet von Ste Marguerite mit dem Traumstrand Plage Plougouri. Auch dieses Dünengebiet eignet sich für ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen. Hier finden sich inmitten der Dünenlandschaft noch alte Wehrmachtsbunker.

Le Conquet
Le Conquet

Im Süden der Côte des Abers liegt das kleine Städtchen Le Conquet mit dem pittoresken Fähr- und Fischereihafen. Eine Fußgängerbrücke führt über die Flußmündung des La Ria zum Plage de Blancs Sablons und dem Pointe de Kermovan. Die Stadt Brest liegt nur 20 km entfernt und ist über Nahverkehrsmittel zu erreichen. Von Le Conquet aus besteht im Sommer eine Fährverbindung zu den Inseln Molène und Ouessant. Im Restaurant Ar Dagenta lässt sich zu moderaten Preisen nicht nur gut speisen, sondern durch eine großzügige Fensterfront auch die herrliche Aussicht auf die Flussmündung genießen.


Kalvarienberge

Der aus der Bibel bekannte Ort Golgatha gilt gemeinhin als der Kreuzigungsort Jesus. Dieser Ort wird auch als Kalvarienberg bezeichnet (calvaria – lat. Schädel). In der Bretagne sind die Kalvarienberge Bestandteil der umfriedeten Pfarrhöfe (enclos paroissial), die in fast jedem Dorf zu finden sind. Zu dem baulichen Ensemble eines umfriedeten Pfarrhofs gehören das als Triumphtor gestaltete reichverzierte Eingangstor, die Dorfkirche, das Beinhaus und der Kalvarienberg. Bei den Kalvarienbergen gruppieren sich um ein zentrales Kruzifix reliefartig oder als steinerne Figuren Szenen aus dem Leben oder der Leidensgeschichte Jesu.

Umfriedeter Pfarrbezirk in Pleyben

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist der Kalvarienberg von Pleyben, bei dem auf einem als Bogengang gestalteten steinernen Sockel die Steinskulpturen in zwei Ebenen aufgereiht sind. Ein Teil der Figuren steht auf einem umlaufenden Gesims, der andere Teil befindet sich auf der oberen Plattform. Als zentrale Figur zeigt sich auf der oberen Ebene der gekreuzigte Jesus, von Engeln umgeben, zu seinen Füßen die Jungfrau Maria und Johannes. Neben dem zentralen Kruzifix erheben sich die beiden Kreuze der Schächer.

Notre Dame de Tronoen

Neben der kleinen Kapelle Notre-Dame de Tronoen steht der älteste Kalvarienberg der Bretagne. Kapelle und Kalvarienberg wurden in der 2. Hälfte des 15. Jh. in der einsamen Heidelandschaft in der Nähe des Pointe de la Torche erbaut.

Kalvarienberg Notre Dame de Tronoen
Detail des oberen Frieses

Der Kalvarienberg besteht aus einem quaderförmigen Unterbau als Sockel und zwei umlaufenden Friesen unterschiedlicher Höhe. Der untere Fries zeigt die Verkündigung Mariens und die Heiligen drei Könige, auf dem oberen Fries ist das Abendmahl und die Passion Christi dargestellt. Einzelne Figuren sind bereits stark verwittert und können unterschiedlich interpretiert werden. Auf der oberen Plattform stehen die drei Kruzifixe mit Christus und den Schächern, um die Kreuze herum stehen weitere Figuren.


Megalithen, Menhire und Dolmen

Megalithen in Carnac

Die Megalithen sind Zeugnisse einer hoch entwickelten jungsteinzeitlichen Kultur, die zwischen dem 5. und dem 2. Jahrtausend vor Christus in der Bretagne heimisch war. Die Megalithen sind Überreste größerer Kultstätten zur Verehrung von Sonne und Mond. Einige Megalithen sind damit älter als die ägyptischen Pyramiden, die um 2500 v.Chr. errichtet wurden. Als Menhire stehen sie einzeln als Kultstätte oder Orientierungspunkt, als Steinalleen (Alignements) gereiht verlaufen sie parallel oder enden in einem Halbkreis (Cromlech), andere wiederum kreuzen sich.

Dolmen sind jungsteinzeitliche Grabkammern, die man durch einen Gang erreicht. Ursprünglich waren sie von Erd- oder Steinhügeln (Tumuli) bedeckt. Langgräber sind parallel aufgereihte Steinreihen, die von großen Steinplatten bedeckt sind und als allées couvertes bezeichnet werden. Die Schmuckstücke und Grabbeigaben dieser Steingräber sind heute in den Museen von Carnac und Vannes zu bewundern.

Der Beginn der Christianisierung der Bretagne erfolgte durch aus England vertriebene Briten im 5. Jh. n.Chr. Viele Megalithen wurden „christianisiert“ und mit christlichen Symbolen versehen. Der sechs Meter hohe Menhir von St. Uzec wurde mit den Marterwerkzeugen der Passion Christi versehen und dient seitdem als Wallfahrtsort und Kristallisationspunkt religiöser Rituale.

Menhir de Saint Uzec

Geschrieben am 22. April 2013, vor 11 Jahren

2 Antworten zu “Bretagne”

  1. Nicola Wiellem sagt:

    Hey, nix großartiges—-sondern nur Bilder großartig-schööön. LG Nicola

  2. georg sagt:

    Freut mich sehr, dass dir die Bilder gefallen haben. Mehr Fotos von mir aus der Bretagne findest du auf FLICKR
    Liebe Grüße nach Gahlen

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