Gardasee

Salò

Santa Maria Annunziata

Der Zufall will es, dass der Besuch von Salò am Palmsonntag erfolgt und junge und alte Menschen mit Palmzweigen unterwegs sind, um diese im Dom Santa Maria Annunziata segnen zu lassen. Wir betreten die Kirche, die vom See aus gesehen das Stadtbild entscheidend prägt, durch das weiße Marmorportal im Renaissancestil an der Piazza Duomo und folgen eine Weile der Liturgie im weihrauchgeschwängerten Innenraum.


Promenade von Saló

Unser Stadtrundgang führt uns geradewegs auf den Lungolago Zanardelli, der am Seeufer entlang führenden weitläufigen Promenade. Boutiquen, Cafés und Eissalons wechseln einander ab, Restaurants, Schmuck- und Feinkostläden vervollständigen das Bild. In einem alten Lagerschuppen entdecken wir eine originelle Antiquitätenhandlung. Nach der Säule mit dem venezianischem Löwen lässt der Andrang an Touristen merklich nach, endlich Zeit um von einer Parkbank oder dem hölzernen Anleger aus den pittoresken Blick auf den Gardasee und Saló zu genießen.


Gardone Riviera

Der schmale Küstenstreifen um das 1883 errichtete Grand Hotel Gardone galt lange Zeit als Luxusferienort. Noch heute vermittelt der riesige Gebäudekomplex zur Seeseite hin ein Hauch von Exklusivität, die von Renovierungsarbeiten betroffene Straßenseite hingegen den Charme eines verlassenen Fabrikgebäudes. Die anliegenden Hotelbauten versprechen gediegenen Luxus, sind aber allesamt in die Jahre gekommen. Allein die Promenade ist sehens- und begehenswert, hier befindet sich auch das Ticketoffice für Rundfahrten und die Überfahrt nach Garda.

Das Grand Hotel Gardone

In unmittelbarer Nähe des Grand Hotels erreicht man nach einem kleinen Anstieg den an einen Hang errichteten botanischen Garten des Zahnarztes von Zar Nikolaus, Arthuro Hruska, der 1988 in den Besitz des Künsters André Heller übergegangen ist. Heller erweiterte den blühenden Pflanzengarten um skurrile Wasserspiele, künstliche Landschaften und moderne Kunstobjekte, die den Besucher verwirren oder in Erstaunen versetzen. Der sehenswerte Park ist inzwischen an einen österreichischen Investor verkauft worden, wird aber weiter unter dem Namen Fondazione André Heller vermarktet.


Der Garten des André Heller

Auch der egozentrische italienische Dichter Gabriele D’Annunzio war häufig Gast im Grand Hotel Gardone. Zu Beginn der zwanziger Jahre bezog er eine Villa nur wenige Kilometer von der Gardone Riviera entfernt und gestaltete den weiträumigen Landbesitz nach seinen Vorstellungen um. Unter anderem ließ er sich bereits zu Lebzeiten ein monumentales Mausoleum errichten, baute in unmittelbarer Nähe seiner Villa ein Amphitheater und stellte den Bug des Schlachtkreuzers, auf dem er gekämpft hatte, in seinem Garten auf. Die gesamte Anlage vermachte er nach seinem Tod dem italienischen Staat, der die Vittoriale degli italiani heute verwaltet.


Vittoriale degli italiani

Sirmione

Sirmione

Die Via Vittorio Emanuele führt uns in das quirlige Zentrum der Altstadt mit seien zahlreichen Restaurants, Boutiquen und Souvenirläden. Die wenigen schattigen Plätze am Wasser sind leider nur für Restaurantgäste reserviert. Der vielen Menschen überdrüssig entscheiden wir uns für die östliche Seite der Halbinsel, wo ein Promenadenweg zu zwei kleinen Kiesstränden führt. Die beiden öffentlichen Thermen sowie einige Kurhotels werden von einer 69° C heißen Schwefelquelle gespeist, die sich an der nordwestlichen Seite der Halbinsel befindet.


Desenzano

Auf dem Rückweg von Sirmione machen wir in Desenzano Station. Als Handelsstadt hat sich Desenzano einen Namen gemacht, ein Einkaufsbummel lohnt auf jeden Fall, vor allem am Dienstag, wenn der große Wochen- und Antiquitätenmarkt auf der Seepromenade abgehalten wird. Zum Abschluss trinken wir in dem kleinen, malerischen Hafen einen Espresso und bewundern die umstehenden alten Häuserzeilen mit ihren Arkaden, Balustraden und Balkonen.

Limone

Der kleine Hafen von Desenzano

Die Anfahrt von Saló nach Limone über die kurvenreiche Küstenstraße ist spektakulär, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Tunnel und Galerien und dem unvergleichlichen Blick auf den Gardasee. An der Via Lungolago Guglielmo Marconi steht ausreichend Parkraum zu Verfügung.Vorbei geht es an Hotels und Restaurants zum Museo del Tourismo.

Auf einen Besuch dieses im alten Rathaus untergebrachten Museums sollte auch bei einem Tagesbesuch nicht verzichtet werden, da die ausgestellten Dokumente, Fotos und Plakate über die Entwicklung des Tourismus in Limone und am Gardasee übersichtlich informieren. Weiter geht es durch die engen Gassen zum idyllischen alten Hafen. Oberhalb sieht man die Überreste der terrassenförmig angelegten Zitronengärten mit ihren hohen Steinpfeilern. Der Anbau von Zitronen und anderen Zitrusfrüchten ist heute nicht mehr wirtschaftlich.

Garda

Limone

Von der Gardone Riviera lohnt ein Tagesausflug mit der Personenfähre nach Garda. Unser Spaziergang durch die engen, verwinkelten Gassen beginnt am Piazza Catullo, dem Hauptplatz an der Seepromenade und endet Torre dell’Orlogio, dem Uhrenturm. Für eine längere Mittagspause verlassen wir die quirlige Altstadt und suchen uns einen gemütlichen Platz in einem der Restaurants am östlichen Seeufer.

Geschrieben am 23. Juli 2018, vor 6 Jahren

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