Provence
Eine Reise durch den Luberon
L´Isle sur la Sorgue
Isle sur la Sorgue ist vor allem bekannt wegen seiner Kunst- und Antiquitätenmärkte, aber auch wegen seiner idyllischen Lage an den Ufern der Sorgue und ihrer vielen Seitenarme mit den Staustufen und Wassserrädern.
Gordes
Das auf einem Felsen erbaute Gordes ist trotz des Ansturms der vielen Touristen weiterhin als eines der schönsten Dörfer der Provence einzustufen. Der Autoverkehr wird durch Parkmöglichkeiten außerhalb des Zentrums aufgefangen, so dass die Besucher gefahrlos die fußläufigen Gassen, Plätze, Terassen und Durchgänge nutzen können. Alles wird überragt von dem Mitte des 16. Jahrhunderts errichteten Renaissance-Schloss, das wehrhaft und uneinnehmbar erscheint. Ein prachtvoller Renaissancekamin dominiert den Raum, in dem die Wandteppiche des Op-Art Künstlers Victor Vasarely hängen, der über viele Jahre das Schloss restauriert und zu einem Didaktischen Zentrum ausgebaut hat. Seit 1997 ist hier das Werk des flämischen Malers Pol Mara ausgestellt. Zur Zeit sind im obersten Stockwerk Zeichnungen und Karikaturen des Charlie Hebdo Zeichners Georges Wolinski ausgestellt.
Bonnieux
Am Nordrand des kleinen Luberon liegt Bonnieux an einem Felshang. Auf engen Straßen und Gassen geht es hinauf zur Kirche, von wo aus der Blick über die bunte Palette der Dachziegel und Kalksteinmauern schweift.
Ménerbes
Mit Ménerbes verbindet sich in erster Linie der Name von Peter Mayle, ein englischer Schriftsteller und Provence-Liebhaber, der Ende der achtziger Jahre in Ménerbes lebte und mit seinem Buch „Mein Jahr in der Provence“ Leben, Kultur und Mentalität der Menschen in der Provence einem größeren Publikum nahebrachte. An dem Haus der Malerin und Fotografin Dora Maar, über acht Jahre Lebensgefährtin von Picasso, ist eine Gedenktafel angebracht. An Markttagen wimmelt es von Besuchern und es ist schwer, unterhalb des auf einem Felsen sich hinstreckenden Dorfes einen Parkplatz zu finden. Nach einem Bummel durch die engen verwinkelten Gassen machen wir auf dem Rückweg Rast im Bistro Le 5. Von der Aussichtsterrasse schweift der Blick unvergesslich über die Landschaft des Luberon.
Lacoste
Zwischen Bonnieux und Ménerbes liegt das Bergdorf Lacoste, überragt von den Ruinen der Burg, die im 18. Jahrhundert dem berühmt-berüchtigten Marquis de Sade als Wohnsitz diente. Die engen und schmucklosen Gassen mit dem Kopfsteinpflaster führen über Kehren und Treppen durch steinerne Torbögen zur Burg hinauf, die vom Modemacher Pierre Cardin teilweise restauriert heute zu speziellen Anlässen geöffnet wird. Als Zwischenstop empfiehlt sich das an einer Straßenkehre gelegene Café de France, wo man neben exquisiter französischer Küche einen grandiosen Ausblick auf den Luberon genießt.
Apt
Zwischen den Bergen des Luberon und dem Plateau de Vaucluse liegt die Kleinstadt Apt. Hier sollte man unbedingt einen Bummel durch die Altstadt machen und die Kathedrale Sainte-Anne besichtigen, die seit dem 11. Jahrhundert ständige Umbauten und Erweiterungen erfuhr. Wer Süßes mag, sollte die kandierten Früchte probieren, für die Apt berühmt ist. Auch der Samstagsmarkt zählt zu den schönsten und größten Märkten der Provence.
Roussillon
Roussillon ist durch die bekannten Ockerbrüche in seiner unmittelbaren Nähe bei Touristen beliebt, aber auch der Ort selbst bietet mit seinen winkeligen Gassen, Toren und Durchgängen und seinen ockerfarbenen Häusern ein einzigartiges Bild. Ein Bummel entlang der alten Stadtmauer lenkt den Blick auf das Farbenspiel der umliegenden Ockerbrüche und die Weite der Landschaft.
Bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde der begehrte Farbstoff in den umliegenden Lagerstätten industriell abgebaut, danach ersetzten synthetische Stoffe den für Putz- und Malfarben unentbehrlichen Ocker. Durch die ausgebeuteten Lagerstätten führt heute der Ockertrail, ein Rundweg durch eine bizarre Landschaft von Felsen und erodierten Gesteinsformationen in allen erdenklichen Gelb, Ocker- und Rottönen, kontrastiert vom strahlenden Blau des Himmels und dem Grün der Pinien.
Auch in Rustrel, eine halbe Autostunde von Roussillon entfernt, finden sich im Colorado Provençal Überreste der einstmals ertragreichen Ockerindustrie. Die verlassenen Steinbrüche sind heute von einem kostenpflichtigen Parkplatz aus begehbar und stehen in ihrer Farbenpracht und Formenvielfalt einzigartig da.
In den Minen von Bruoux in der Nähe des kleinen Ortes Gargas wurde das Ockergestein in unterirdischen Stollen abgebaut. Ein Teil dieser Stollen und Gänge sind mit Gruppenführungen begehbar und machen die mühsame Arbeit der Ockerbergleute nachvollziehbar, die in gefahrvoller Handarbeit ohne Abstützung des Gesteins Stollen von bis zu 15 Metern Höhe in den Berg trieben.
Der Pont Julien
Der Pont Julien ist eine der am besten erhaltenen Römerbrücken in Frankreich und Teil der Via Domitia, einer römischen Straße, die von Narbonne nach Turin führte. Die dreibögige Kalksteinbrücke, die über den Fluß Cavalon führt, wurde bis 2005 für den Verkehr genutzt, inzwischen aber durch eine Parallelbrücke ersetzt. Für Fußgänger und Radfahrer ist sie aber weiterhin zugänglich.
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Geschrieben am 28. August 2017, vor 7 Jahren