Loveparade 2007 Essen

Was Techno-Freak Dr. Motte 1989 auf dem Berliner Kurfürstendamm mit einigen Dutzend Ravern ins Leben rief, hat sich inzwischen zu einer regionalen Großveranstaltung mit über 1,2 Millionen Besuchern gemausert. Die Rede ist von der Loveparade in Essen, die von allen Beteiligten als kultureller und kommerzieller Erfolg gewertet wird. Sogar die Polizei sprach von einer der friedlichsten Massenveranstaltungen der letzten Jahre. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, dass sich die Loveparade als unverzichtbarer Bestandteil unseres regionalen Kulturlebens etablieren wird, im nächsten Jahr in Dortmund, dann in Bochum, Duisburg und Gelsenkirchen.

Nachdem wir den Berliner Platz nach längerem Anmarsch von Altendorf aus erreicht hatten, glaubten wir uns in Sichtweite der gigantischen Bühnenkonstruktion am Ziel. Weit gefehlt. Die Floats paradierten (oder besser: standen) fernab des Berliner Platzes an der von Fans und Fußvolk umlagerten Strecke. Ein Durchkommen war schier unmöglich. Zu dieser frühen Stunde (ca. 15.00 Uhr) war der Berliner Platz noch begehbar, abgesehen von einer dichten Traube sich zu Techno-Rhythmen bewegender Raver, die mehr oder weniger mit den Insignien der Techno-Kultur ausgestattet die Bühne umlagerten. Dort sorgten Discjockeys wie Marusha, Kosheen und die Disco Boys für die richtige Stimmung. Voll wurde es dann aber nach dem Countdown zur Abschlusskundgebung um 17.00 Uhr, als Stars der Szene wie Westbam und Moby der Menge einheizten.

Ob die Beschallung der Essener Innenstadt mit mehr als 600 000 Watt zu Gehör- und sonstigen Schäden der Teilnehmer geführt hat, ist nicht bekannt. Klar ist jedenfalls, dass es, so die Leiterin der Essener Domschatzkammer, Birgitta Falk, „zu keinerlei erkennbaren Beeinträchtigungen der Goldenen Madonna im Essener Dom“ gekommen“ ist. Na, dann steht einer zukünftigen Abschlusskundgebung der Loveparade auf dem Petersplatz in Rom unter dem Motto „Love is everywhere“ ja nichts mehr im Wege.

Loveparade

Geschrieben am 7. Juli 2007, vor 17 Jahren

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